Verabschiedungsfeier Elsbeth Landherr

„Time to say goodbye“

Elsbeth Landherr wurde von der Anton-Höfer-Grundschule Thannhausen würdevoll verabschiedet

 

Thannhausen. Es dürfte einer der Höhepunkte in der Geschichte der Thannhauser Anton-Höfer-Grundschule gewesen sein, als Georg Sonner dieser Tage – begleitet von zwei Querflöten und dem Keyboard – bei der Verabschiedung der Lehrerin Elsbeth Landherr in die Altersteilzeit wie ein großer Tenor im Stile eines Andrea Bocelli „Con te partirò“, besser bekannt unter dem Titel „Time to say goodbye“, hingebungsvoll schmetterte – zunächst auf italienisch und danach in englischer Sprache. Ein nicht enden wollender Applaus schloss sich dem glanzvollen Auftritt des singenden Hausmeisters an.

Zahreiche Weggefährten von heute und früher, Mitglieder des Elternbeirats, viele Eltern, natürlich auch eine Menge Schülerinnen und Schüler sowie eine Reihe von Ehrengästen sorgten dafür, dass sich die Schulaula bestens besetzt zeigte. Musikalisch umrahmt wurde die zu Herzen gehende Verabschiedung neben den Schülern auch vom Lehrerchor.

Schulgarten und Umweltschutz

Rektorin Ingeborg Gontar-Gründler würdigte die herausragenden Leistungen der seit fast 30 Jahren hier tätigen Lehrerin, insbesondere auch hinsichtlich des von ihr bis heute – auch während der Ferien – mit viel Herzblut auf- und ausgebauten Schulgartens, der 2013 sogar den Sieg beim Landeswettbewerb davontrug, ebenso ihre Aktivitäten für den Umweltschutz, wofür es 2011 den Umweltpreis des Landratsamtes gab. Nun nehme man schweren Herzens Abschied von Elsbeth Landherr. Sie sei hier zu einer richtiggehenden „Institution“ geworden und habe die Schule in der Tat geprägt.

Stets hätte die nun Verabschiedete auch Verantwortung übernommen. Ordnung, Strukturiertheit, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – all diese Charaktereigenschaften träfen, so die Schulleiterin, in vollem Umfang auf Elsbeth Landherr zu, die nun stärker ihre Freiheit, nicht zuletzt als „frischgebackene Oma“, genießen dürfe. Dennoch solle sie doch immer wieder mal in der Schule vorbeischauen.

Der Werdegang

Schulrat Josef Seibold würdigte die „Jungrentnerin“ als eine ganz besondere Lehrerin mit großer Leidenschaft für ihren Beruf, der verdientermaßen nur beste Beurteilungen ausgesprochen worden seien. Sechs Jahre habe die gebürtige Thannhauserin an der Volksschule Münsterhausen verbracht, dann vier Jahre an der hiesigen Realschule sowie zwei Jahre an der Fachoberschule Krumbach. Gefolgt seien das Studium und 1977 der Abschluss mit dem 1. Staatsexamen.

Auf das Referendariat, wiederum in Münsterhausen, seien Lehrtätigkeiten in Balzhausen, Memmingerberg, Neuburg/Kammel und Balzhausen gefolgt, ehe Elsbeth Landherr 1988 an der Anton-Höfer-Grundschule Thannhausen gelandet und dieser bis heute treu geblieben sei. „Zuhause“ habe sie sich meist in den Jahrgangsstufen eins und zwei gefühlt, und so werde sie hier eine „unverwechselbare Mitgestalterin“ bleiben.

Würdigung von allen Seiten

Für den Elternbeirat dankten – teils auch mit netten Anekdoten – dessen Vorsitzende Claudia Schramm sowie die Klassenelternsprecher Jürgen Fischer und Sebastian Lober, der früher selbst einer ihrer Schüler war. Für die Lehrerschaft sprach Petra Boller, die nun 24 Jahre lang ihre Kollegin gewesen sei und dabei stets aufs neue habe erfahren dürfen, dass es „keine Probleme gab, die Elsbeth Landherr nicht hätte lösen können“. Vor allem sei deren „grüner Daumen“ zu würdigen. Und der ehemalige Schulamtsdirektor Heinz Leopold erinnerte in seinem Grußwort an ihren Vater, den Hauptlehrer Eduard Lack, der seine Erbanlagen mit Sicherheit gut weitergegeben habe.

Mit Dank im Herzen

Das Schlusswort oblag natürlich der Verabschiedeten selbst, die gar nicht genug danken konnte für all das, was ihr in den letzten knapp drei Jahrzehnten hier an Schönem widerfahren sei. So meinte sie etwa zu ihren Kolleginnen und Kollegen in Anlehnung an einen bekannten Satz: „Einzeln sind wir Worte, zusammen ein Gedicht.“ Und zuletzt bat Elsbeth Landherr ihre Zöglinge sogar noch um Verzeihung für den Fall, dass sie diese einmal „zu unrecht geschimpft“ habe. „Was du im Herzen hast, kann dir niemand nehmen“, mit diesem schönen Satz leitete die überaus beliebte Lehrerin zu einem abschließenden kleinen Umtrunk samt Imbiss über.

 

– Text und Bild: Günther Meindl

Nach der Verabschiedung. Von links der frühere Rektor Karl Landherr, die frühere Rektorin der Grundschule Balzhausen Martina Fischer, Gertrud Lack (die Schwester der Verabschiedeten), Schulrat Josef Seibold, Elsbeth Landherr und ihr Lebenspartner Kurt Armbruster (selbst Lehrer an der Schule), Rektorin Ingeborg Gontar-Gründler, der frühere Schulamtsdirektor Heinz Leopold, die frühere Kollegin Angelika Maurmeir und Konrektorin Astrid Bruckmann-Bensch.