Lernen in Bausteinen

Lernen in Bausteinen – ein Erfahrungsbericht von Gabriele Müller

 

Nach einer Fortbildung zu diesem Thema im Schuljahr 2012/13 von Frau Faußner, wurde ich neugierig auf diese Methode.

Deshalb begann ich im 2. Schuljahr meinen Unterricht zunächst in den Fächern Mathematik und Richtig schreiben auf die Baustein-Methode umzustellen. Die Kinder erhielten eine Jahresübersicht zu allen Themen und wurden aufgeklärt, dass nach jedem bearbeiteten Lernplan eine kurze Lernzielkontrolle erfolgt. Bei erfolgreicher Arbeit dürfen sie mit dem jeweils nächsten Lernplan beginnen.

Rasch stellte sich heraus, dass ich selten so zielstrebig arbeitende, konzentrierte Kinder beim Lernen beobachten konnte. Sie halfen sich gegenseitig. Es entstand kein Leerlauf, da jeder wusste, was er zu tun hatte und allen war klar, auf welches Ziel sie hinarbeiten.

Durch den ausführlichen Lernplan wurde ich als Lehrperson frei für Unterstützung, was aber nicht so oft nötig war wie sonst, da jeder in seinem Tempo arbeiten konnte. Es stellte sich heraus, dass meine Hauptaufgabe die Organisation war.

Als Nachteil stellte sich heraus, dass das Versprachlichen von Lernprozessen zu kurz kam. Deshalb würde ich auch nicht auf gemeinsame Arbeitsphasen verzichten. Außerdem war eine engmaschige Kontrolle über den Arbeitsfortschritt nötig, da sonst weniger motivierte Kinder doch sehr bedächtig vorwärts kamen.

Enorme Vorteile bietet die Lernmethode den begabten und fleißigen Schülern, die nicht länger „ausgebremst“ werden, sondern in ihrem Tempo arbeiten können und entsprechend ihren Fähigkeiten eben mit anspruchsvollen Aufgaben versorgt werden können. Da die Lernpläne differenziert gestellt werden können, haben auch schwächere Schüler die Möglichkeit ihre Leistungen als gute Erfolge zu sehen, denn sie arbeiten nicht im ständigen Vergleich.

Ich würde jederzeit wieder mit Lernplänen arbeiten und könnte mir diese Methode auch im Bereich Sprache untersuchen vorstellen.